Muntere Silberkristalle

Warum verblassen Fotos mit den Jahren? Hier wird es Zeit für ein bisschen Fotochemie: Eine Fotografie setzt sich grundsätzlich zusammen aus dem Bildträger (meistens Papier) und der lichtempfindlichen Schicht (sog. "Fotoemulsion"). Diese Fotoemulsion besteht seit den Anfängen der Fotografie in den 1830er-Jahren aus einer Silberverbindung, die vor allem licht-, aber auch luft- und wärmeempfindlich ist.

Auch wenn die Reaktionsfreude der Fotoemulsion mit einem "Stopper" und einem "Fixierer" gebremst und die Reste von Fotochemie aus dem Bild ausgespült wurden, reagieren die kleinen Silberkristalle auch unter den besten Lagerbedingungen munter weiter.
Deutlich beschleunigt wird dieser Prozess noch durch Licht, Luft, Wärme oder Feuchtigkeit.

Seit den 70er-Jahren verblassen Ihre Fotos noch schneller

Besonders flott verblassen also Fotos, die unverglast starkem Sonnenlicht ausgesetzt und am besten noch direkt über einem Heizkörper in der Waschküche hängen. Wenn Ihre Fotos ungefähr aus der Zeit zwischen 1965-1990 stammen, geht es teilweise sogar noch schneller: Damals wurde das sogenannten PE-Fotopapier eingeführt, bei dem die Trägerschicht von beiden Seiten mit Polyethylen (= PE) ummantelt ist. Dieser Kunststoff verhindert, dass Wasser und Fotochemie beim Entwicklungsvorgang in das Papier einziehen können.
Das ermöglicht wegen der kürzeren Trockenzeit, eine schnellere und einfachere Verarbeitung, aber auch eine dünnere

(= kostengünstigere) Fotoemulsion, die leider - wie sich erst nach einiger Zeit herausstellte - auch schneller ausbleicht als die bis dahin gängigen Fotopapiere.

Kleiner Exkurs: Neben dem rascheren Ausbleichen wird die PE-Schicht außerdem oftmals nach ca. 30 Jahren spröde, was zu Abplatzungen an der Fotoemulsion führen kann.
Seit Anfang der 90er Jahre sollen die Fotopapierhersteller diese Probleme besser im Griff haben. Die Zeit wird es weisen.

Verblasste Fotos: die Zeit drängt

Verblasste Fotos sind für uns in der Regel relativ leicht zu korrigieren, da die Kontraste beim Verbleichen grundsätzlich erhalten bleiben. Wir können also die ursprünglichen Helligkeitsinformationen und Kontraste weitgehend wieder herstellen. Nur weitgehend, weil es schon bei einem leichten Ausbleichen zu einem Kontrastverlust in den sehr hellen Bereichen kommen kann, so verschwinden z.B. die Details einer weißen Bluse relativ schnell. Und je heller das Bild insgesamt wird, desto mehr helle Stellen "fressen aus" und werden auch im reparierten Foto gleichmäßig weiß ("überstrahlt") dargestellt.

Wenig Aufwand und sehr gute Ergebnisse

ABER: Meistens ist noch mehr Zeichnung in einem Foto vorhanden, als man auf den ersten Blick erkennen kann, so dass wir in der Regel auch bei stark verblassten Fotografien sehr gute Ergebnisse erzielen.
Der Aufwand ist meistens erfreulich gering, weil wir Helligkeit und Kontraste eines Fotos bei einem guten Ausgangsbild mit ein paar Klicks global anheben können.

Grundprinzip: Verbliebene Bildinformationen justieren.

Etwas aufwändiger ist dagegen die Entfernung eines Lichtrandes, wie er häufig bei passepartourierten Fotos entsteht. Hier müssen wir mindestens zwei Bildabschnitte von einander mit einem weichen Übergang trennen, so dass Ihr Foto später über beide Abschnitte hinweg gleiche Grauwerte aufweist. Die Veränderbarkeit von Helligkeit und Kontrasten hilft uns auch, einzelne Bereiche, wie z. B. ein zu dunkles Gesicht oder zu helle Kleidung, vorsichtig abzudunkeln oder aufzuhellen.

Wir benutzen hier also vorhandene Pixel und justieren die darin verbliebene Informationen, was für uns eines der beiden Grundprinzipien der Bildbearbeitung ist.

Das andere Prinzip betrifft verlorene Bildbereiche, denn hier bleibt nur die Rekonstruktion aus anderen, ähnlichen Partien oder aus einem zweiten Bild (→ Rekonstruktion) .

Auf diese Weise können wir bei verblassten Fotos manchmal auch noch hoffnungslos überstrahlte Bereiche retten. So ist es z. B. möglich, ausgefressene Lichter einer hellen Mauer mit durchgezeichneten (dunkleren) Partien derselben Mauer behutsam auszubessern oder mit Hilfe einer Fotomontage einer überstrahlten weißen Bluse vorsichtig wieder Struktur zu geben.

Wenn Sie wissen möchten, was an Ihrem verblassten Bild machbar ist, → schicken Sie uns Ihr Foto für eine kostenlose Untersuchung inklusive Angebot.

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